Haarausfall in den Wechseljahren – was tun?

Meist kommt er plötzlich und ohne Vorwarnung. Morgens im Bad fällt Ihnen beim Kämmen auf, dass vermehrt Haare auf dem Boden oder in der Haarbürste aufzufinden sind, als zuvor. Woher kommt das? Sollten sich bereits Anzeichen der Wechseljahre angekündigt haben, ist die Ursache schnell gefunden. Doch warum neigen Frauen im Klimakterium häufiger zu Haarausfall? Kann man etwas dagegen tun?

Warum verlieren wir Haare?

Dass uns Menschen Haare ausfallen, ist ein ganz natürlicher Prozess und kein Grund zur Sorge. Ein menschliches Haar kann bis zu sieben Jahre alt werden, ehe es ausfällt und ein neues nachwächst. Im Schnitt verlieren wir täglich bis zu einhundert Haare. Das fällt nicht weiter auf, da der Mensch normalerweise ca. 100.000 bis 150.000 Haare auf dem Kopf hat. Sobald sich aber der natürliche, tägliche Haarverlust stark steigert, sollte Ursachenforschung betrieben werden.

Was passiert in den Wechseljahren?

Der weibliche Körper reagiert sehr empfindlich auf Änderungen des Hormonhaushalts. Vor allem Östrogen ist bei Frauen für die wesentlichen äußeren Veränderungen verantwortlich, so verursacht es etwa das Wachstum der Brust mit Beginn der Pubertät. Beginnt jedoch das Klimakterium, verringert sich die Konzentration dieses Hormons im Blut, der Östrogenspiegel sackt also ab. Das verschafft dem männlichen Gegenstück, dem Testosteron, mehr Raum.

Durch dessen Anstieg im weiblichen Körper zeigt dieser Reaktionen, welche normalerweise von Männern in Form von Geheimratsecken bekannt sind: Die Haare verdünnen sich oder fallen komplett aus. Auch das Wachstum von neuen Haaren verlangsamt sich durch die neuen hormonellen Umverteilungen. Die Haarwurzeln benötigen mehr Zeit, um sich zu regenerieren und neue Exemplare stellen sich oftmals als wesentlich dünner und weniger stabil heraus.

Allerdings ist nicht ausschließlich die Umverteilung der Hormone für den lästigen Verlust der Haare verantwortlich. Auch Stress kann das Wachstum Ihrer Haare beeinträchtigen oder stören. Dieser kommt im Klimakterium vor allem in Verbindung mit Hitzewallungen und Schlafmangel zustande. Androgenetische Ursachen sind hierbei für den Verlust des Kopfhaars verantwortlich.

Das können Sie gegen den Haarverlust tun

Für viele Frauen ist der plötzliche Haarverlust ab Beginn der Menopause ein Schock. Dass gegen dieses Problem vorgegangen werden möchte, ist klar. Hinsichtlich des hormonell bedingten Haarausfalls gibt es keine “heilende” Behandlung, da solche Veränderungen des weiblichen Körpers in der Natur der Dinge liegen und nicht aufgehalten werden können. Trotzdem gibt es neben der Einnahme von Arzneistoffen wie Minoxidil ein paar Tipps, welche ihnen dabei helfen können, den Haarausfall zu verlangsamen oder zu verringern. Diese stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor.

Anwendung von Apfelessig

Dieser Tipp ist zweifelsohne einer der Klassiker, wenn es um Haarausfall geht. Apfelessig ist schon seit langer Zeit bekannt dafür, das Haar in seiner Widerstandsfähigkeit zu unterstützen. Dabei verfügt es über verschiedene Fähigkeiten. Nicht nur schützt der Essig vor Haarbruch, auch seine desinfizierende Wirkung verhilft dem menschlichen Haar zu einem besseren Wachstum. Die Poren werden gereinigt und Pilze sowie Bakterien werden beseitigt, was die Produktivität der Haarwurzel und Haarfollikel unterstützt.

Seine volle Wirkung entfaltet das Hausmittel in Form einer Spülung. Vermischen Sie hierfür Apfelessig mit Wasser im Verhältnis 1:5 und tragen Sie diese Lösung auf Kopfhaut und Haarspitzen auf. Warten Sie fünf bis zehn Minuten, ehe Sie die Spülung wieder auswaschen.

Arganöl kann helfen

Wenn es um die Haarpflege geht, fällt das Wort “Arganöl” bereits seit mehreren Jahrhunderten, denn seine Wirkung ist schon lange bekannt. Nicht nur fügt es dem Haar bei Anwendung Feuchtigkeit zu, es schließt sie auch im Inneren der Haarstruktur ein, wodurch es noch lange davon zehren kann. Das beugt brüchigem und trockenem Haar vor. Zudem sorgt das in dem Arganöl enthaltene Vitamin E für eine Stabilisierung des Haars, einschließlich der Wurzel und wirkt antibakteriell, was das Haarwachstum unterstützt.

Arganöl kann in vielen verschiedenen Varianten angewandt werden. Ob bei trockenem oder nassem Haar, über Nacht, als Kopfhautmassage oder als Inhaltsstoff von Shampoos, Spülungen und Co.: Testen Sie, welche Methode am besten wirkt.

Die Brennnessel als “Allrounder”

Auch die Brennnessel hat sich über die Jahre als wirksames Mittel gegen Haarausfall bewährt. Das Heilkraut fördert die Durchblutung und enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Kalzium. Angewendet werden kann die Pflanze in Form eines Tees zum Beispiel als Kur oder Spülung, auch mehrmals in der Woche. Ähnlich wie Apfelessig verfügen Brennnesseln zudem über eine entgiftende Funktion und beruhigen zusätzlich die gereizte Kopfhaut.

Die Ernährung spielt eine Rolle

Oft kann auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen dem Haarausfall in die Karten spielen. Besonders drei Mineralien sollten sie ausreichend abdecken und den täglichen Bedarf nicht unterschreiten.

Zunächst ist Eisen von essenzieller Bedeutung. Dieser Nährstoff ist vor allem für den Sauerstofftransport des Menschen zuständig, ein Mangel macht sich zudem besonders an Haut, Haaren und Nägeln bemerkbar. Um genug Eisen zu sich zu nehmen, setzen Sie vorzugsweise auf Lebensmittel wie Fleisch, Nüsse oder weiße Bohnen.

Als zweitens sollten Sie keinesfalls auf Zink verzichten, das hauptsächlich für die Bildung von Enzymen und die Zellteilung im menschlichen Körper verantwortlich ist. Ebenso wie Eisen ist Zink in Fleisch und Nüssen, aber auch in Haferflocken und Käse enthalten.

Zuletzt ist auf den gedeckten Tagesbedarf von Kalium zu achten. Ohne diesen Nährstoff würde unser Nervensystem verrückt spielen, denn Kalium ist für das Gleichgewicht der Elektrolyte sowie die Weiterleitung von Nervenimpulsen an das Herz und die Muskeln verantwortlich. Greifen Sie hierfür auf Lebensmittel wie Spinat, Mandeln, Avocado oder Trockenfrüchte zurück.

Fazit

In die Natur lässt sich, auch bezüglich lästiger Probleme wie dem Haarausfall, nur bedingt eingreifen. Trotzdem gibt es viele Hausmittel, welche sich seit Jahren bewährt haben und dabei helfen, kahlen Stellen auf dem Kopf vorzubeugen und das Haar zusätzlich zu pflegen. Nicht jeder Tipp ist dabei für jede Person beziehungsweise jede Haarstruktur geeignet. Probieren Sie einige dieser Tipps aus und stellen Sie für sich selbst fest, welches Mittel Sie am besten vor dem in der Menopause bewahrt.

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